Berlin: Telefon-Beratung für Angehörige von Demenzkranken & Studie

Mit einem bundesweit einzigartigen "Telefon-Tandem" wollen Psychologen der TU Berlin die Angehörigen von Demenzkranken besser unterstützen. Das just angelaufene "Leuchtturmprojekt Demenz" setzt auf telefonische Beratung für die oft überlasteten Familienmitglieder, die Kranke zu Hause pflegen. "Wir suchen insgesamt mindestens 100 Teilnehmer", sagt Prof. Gabriele Wilz, Leiterin des TU Instituts für Psychologie und Arbeitswissenschaft. Es gehe darum, die Lebensqualität der Pflegenden zu verbessern, ihre seelischen und körperlichen Beschwerden zu mindern und den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern.

Das "Telefon-Tandem" läuft über drei Monate, beginnend und abschließend mit einem zweistündigen Gespräch über die jeweilige Situation. Dazwischen gibt es ausführliche telefonische Beratungen in regelmäßigen Abständen. "Bei Gruppentherapien haben viele Angehörige Schwellenangst, ein solches Angebot überhaupt anzunehmen. Außerdem fehlt ihnen häufig schlicht die Zeit dazu - schließlich können sie demente Verwandte eigentlich nie allein lassen", sagt Wilz. 70 Prozent der pflegenden Angehörigen sind Frauen. Aber auch Männer aus dem Raum Berlin/Brandenburg sind aufgerufen, bei dem Projekt mitzumachen.

Die Teilnehmer der Studie, die vom Bundesgesundheitsministerium bis 2010 gefördert wird, werden nach dem Zufallsprinzip in drei Gruppen eingeteilt: Sie erhalten entweder die "Telefon-Tandem"- Betreuung, eine Anleitung in Entspannungsmethoden oder Informationen über herkömmliche Hilfsangebote wie Selbsthilfegruppen oder Gedächtnissprechstunden. Anschließend werden die durch Fragebögen dokumentierten Ergebnisse miteinander verglichen. "Wir erwarten von unserem Projekt, dass die Angehörigen lernen, besser mit Problemen umzugehen, die sich während der Pflege ergeben, und auch den Anstoß bekommen, sich selber Hilfe zu holen. Letztlich wird sich das auch positiv auf den an Demenz erkrankten Patienten auswirken", sagt Wilz.

Interessenten können sich an der TU bei Katrin Große (Tel. 314-29440, Mo und Di 14-16 Uhr) und Daniela Walter (Tel. 314-29437, Mo und Di 10-12 Uhr) anmelden.

Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2534955/Technische-Universitaet-informiert-Angehoerige-ueber-Altersdemenz.html

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