Infos International

Demenz selten als Todesursache festgestellt

Dass Demenz in 37% der Fälle nicht am Totenschein als Todesursache festgesetllt wir, könnte zu einer verzerrten Wahrnehmung der "Tödlichkeit" der Erkrankung führen, stellte Susann MItchell in einer Studie fest:
http://www.alzinfo.org/newsarticle/templates/newstemplate.asp?articleid=331&zoneid=5

Arztgespräche mit Schwerkranken - Studie JAMA

"End-of-life"-Gespräche von Todkranken mit Ärzten und Angehörigen nutzen allen.

Wie bei vielen anderen Behandlungsanlässen auch, scheinen Gespräche, die zwischen Schwerkranken, ihren Ärzten und nächsten Angehörigen in der wahrscheinlich letzten Lebensphase stattfinden, allen Beteiligten körperlich und seelisch zu helfen.

Dies zeigen jedenfalls die gerade im US-Medizinjournal JAMA (JAMA. 2008;300(14):1665-1673) veröffentlichten Ergebnisse einer Studie mit 330 todkranken Menschen und ihren um sie Sorge tragenden Personen im Zeitraum von 2002 bis 2008. Über ein Drittel dieser Patienten berichtete davon, so genannte Lebensabschiedsgespräche ("end-of-life discussions") mit ihren Ärzten gehabt zu haben.

Die wesentlichen Ergebnisse im Vergleich mit den Patienten, die keine derartigen Gespräche geführt haben, sahen so aus:

• Die Patienten mit derartigen Gesprächen waren nicht depressiver als die Angehörigen der Kontrollgruppe und auch ihre Behandlung war nicht schwieriger.
• Nach einer Adjustierung beider Gruppen mit wesentlichen soziodemografischen Merkmalen war eine aggressivere medizinische Versorgung hochsignifikant mit einer schlechteren Lebensqualität der Patienten assoziiert.
• Die Gesprächsgruppen-Patienten erhielten in der letzten Woche ihres Lebens weniger aggressive Therapien wie beispielsweise künstliche Beatmung, Wiederbelebungen oder Verlegungen in Intensivstationen.
• Sie wurden auch früher in Hospize aufgenommen, was mit einer besseren Lebensqualität verbunden war.
• Die informellen, nichtprofessionellen Pflegepersonen wie etwa der Ehepartner oder erwachsene Kinder berichteten 6 Monate nach dem Tod ihres Angehörigen weniger Depressionen oder andere Trauerprobleme, wenn die Verstorbenen keine aggressive "end-of-life"-Behandlung bekommen hatten. Umgekehrt hatten trauernde Pflegepersonen ohne solche Gespräche ein wesentlich höheres Risiko an schweren Depressionen zu erkranken.

Die Forscher stellten zusammenfassend fest: "There appears to be a need to increase the frequency of these conversations."

Ein Abstract des Aufsatzes "Associations Between End-of-Life Discussions, Patient Mental Health, Medical Care Near Death, and Caregiver Bereavement Adjustment" von Alexi A. Wright, Baohui Zhang, MS; Alaka Ray, Jennifer W. Mack, Elizabeth Trice, Tracy Balboni, Susan L. Mitchell, Vicki A. Jackson, Susan D. Block, Paul K. Maciejewski und Holly G. Prigerson gibt es kostenlos.

Quelle: http://www.forum-gesundheitspolitik.de/artikel/artikel.pl?artikel=1355

Roboter gegen Pflegenotstand?

Entlastung für Pfleger? Hilfe für mehr Selbständigkeit? Einsparungspotential für Träger? Chance für mehr Gespräche mit den "echten Menschen"?

Rund um Pflegeroboter, wie sie in Japan schon längere Zeit angewendet werden, gehen immer wieder die Emotionen hoch. Hier ein Artikel mit einigen Beispielen und Stimmen aus Deutschland:


http://www.news-adhoc.com/roboter-sollen-den-pflegenotstand-abwenden-idna2009010913006/

Demenz & Neuroleptika

Demenzkranke Menschen, die aggressiv werden, an Halluzinationen oder an anderen Psychosen leiden, werden häufig mit Neuroleptika behandelt. Von einer solchen Therapie aber profitieren viele der Kranken nicht. Bei längerer Behandlung kann sie sogar zu einem erheblichen Anstieg der Sterblichkeit führen. Das geht aus einer neuen britischen Studie hervor.
Quelle und Volltext: http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B439794CC2D664921E7FF/Doc~E8EBC56A06A43429FBBEE5D7BBCAD51CB~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Reaktion darauf von Hans Förstl / München:
"Die neue Studie ist ein Warnsignal an Ärzte wie Pflegekräfte: Achtet darauf, Demenzpatienten Neuroleptika nicht aus Bequemlichkeit immer weiter zu geben", sagt Hans Förstl, Chef der Psychiatrie an der TU München. "Diese Mittel sollten auf Notfälle mit akuter Verwirrtheit oder Gefährdung beschränkt bleiben." Da viele Pflegestationen unterbesetzt sind, werden Patienten oft mit Medikamenten ruhiggestellt.
Quelle und Volltext: http://www.sueddeutsche.de/257388/716/2705483/Tod-unter-Therapie.html

Studie (UK) zu Gewalt gegen Demenzkranke in häuslicher Betreuung

Selten körperlich misshandelt werden zu Hause betreute Demenzkranke. Dafür wiederfahren ihnen häufig Beschimpfungen und psychische Drohungen.Dafür widerfahren ihnen häufig Beschimpfungen und psychische Drohungen.

Das hat laut der Fachzeitschrift „British Medical Journal“ eine Studie des Universal College London ergeben, bei der 220 daheim Pflegende im Großraum Londons befragt wurden. Einen gelegentlich nicht angemessenen Umgang mit den an Demenz erkrankten Familienangehörigen hat mehr als die Hälfte der Befragten zugegeben. Dabei sei es besonders häufig zu verbalen Übergriffen gekommen. Ein Drittel dieser Fälle würde bei einer psychologischen Einstufung als Misshandlung eingeordnet. Lediglich drei Befragte (1,4%) gaben auch körperliche Misshandlungen wie Schütteln oder Schläge zu.

Original-Pressetext:
http://www.ucl.ac.uk/media/library/dementiaabuse

Infobogen zu Demenz für Krankenhäuser (D)

Einen "Informationsbogen für Patienten mit einer Demenz bei Aufnahme ins Krankenhaus" hat die Deutsche Alzheimer Gesellschaft entwickelt. Über die 112 regionalen Alzheimer Gesellschaften und 400 Selbsthilfegruppen ist er zunächst an Angehörige verteilt worden. Inzwischen haben die Broschüre auch etwa 200 Krankenhäuser in ganz Deutschland erhalten.
Der Infobogen wird bei Aufnahme ins Krankenhaus von Angehörigen ausgefüllt und dem Klinik-Personal übergeben. Er enthält Angaben etwa über Patienten-Gewohnheiten im Tagesverlauf, über Essen und Trinken, Einschränkungen der Sinnesorgane, Verstehen und Sprachfähigkeit.

Der Bogen im Internet: www.deutsche-alzheimer.de/index.php?id=37

Was macht uns alt?

Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik in Berlin ist es gelungen, durch die Untersuchung altersbedingter Veränderungen der Genaktivität von Mäusen eine Erklärung für die Ursache des Alterns zu liefern. In der Fachzeitschrift Biogerontology erläutern die Forscher, dass die Alterung eines Organismus davon abhängt, wie stabil sein Stoffwechsel ist. Die Wissenschaftler stellen ein Modell vor, welches die molekularen Mechanismen der Alterung beschreibt und in der Lage ist, individuelle und artspezifische Unterschiede der Lebenserwartung zu erklären (Brink et al., Biogerontology 2008, DOI 10.1007/s10522-008-9197-8).

Volltext und Quelle:
http://www.idw-online.de/pages/de/news294701

EU verabschiedet Dokument zu Alter und Pflege

The Council of European Health Ministers adopted far-reaching conclusions on public health strategies to combat neurodegenerative diseases associated with ageing and in particular Alzheimer’s disease on 16 December 2008. Coming at the end of the French Presidency, the conclusions clearly recognise Alzheimer’s disease as a priority for European action and call on Member States to develop national strategies or action plans in this field aimed at improving the quality of life of patients and their carers.

Text in Englisch:
http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/lsa/104778.pdf

Fadenwürmer in Alzheimer-Forschung

Die private Hans-und-Ilse-Breuer Stiftung verlieh Prof. Ralf Baumeister für seine herausragenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Nervensystemerkrankungen den Alzheimer Forschungspreis 2008.

http://www.innovations-report.de/html/berichte/biowissenschaften_chemie/alzheimer_fadenwuermer_fuehren_erfolg_124644.html

Sterbehilfe in Luxemburg legalisiert

Das Parlament Luxemburgs hat am Donnerstag einem Gesetz zur Legalisierung der aktiven Sterbehilfe zugestimmt. Nach einer ganztägigen und teilweise emotionalen Debatte stimmten 31 der 60 Abgeordneten für das Gesetz.

Artikel z.b. unter
http://diepresse.com/home/panorama/welt/438895/index.do

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