Zukunftsvisionen eines "alten Österreich"

Am 3. Wiener Alzheimertag am 22. November, der mit knapp 6.000 Teilnehmern europaweit größten Veranstaltung zum Thema geistige Gesundheit und Pflege im Alter, skizzieren Experten Zukunftsszenarien zur Entwicklung des heimischen Pflegesystems.

Quelle:
http://www.aerztewoche.at
Ärzte Woche, 22. Jahrgang Nr. 48, 2008

Den idealisierten Vorstellungen eines glücklichen und umsorgten Lebensabends stehen die nüchternen Fakten einer zunehmend pflegebedürftiger werdenden „Gesellschaft der Alten“ gegenüber.

Welches der beiden folgenden Zukunftsszenarien halten Sie für sich persönlich am wahrscheinlichsten?
Zukunftsvision 1: Wenn Sie den verdienten Ruhestand antreten, werden Sie es sich so richtig gut gehen lassen, sich zu Hause angenehm und luxuriös einrichten und einen sorgenlosen Lebensabend genießen. Sie werden ihren Hobbies frönen, die lange aufgeschobenen Reisen machen, regelmäßig den Masseur kommen lassen, gemeinsam mit Freunden lange Spaziergänge in blühenden Gärten machen. Jedes Wochenende werden Kinder und Enkel zu Besuch kommen.
Zukunftsvision 2: Im Jahr 2030 treten Sie im Alter von 70 Jahren ihre Pension nach mehr als 50 Arbeitsjahren an. Sie erhalten eine Rente von 650 Euro, die Sie bis auf ein bescheidenes Taschengeld an die staatliche Pflegeanstalt abtreten müssen, in der Sie im Gegenzug bis an Ihr Lebensende untergebracht sind.
Diplomierte Pflegekräfte kommen einmal pro Woche vorbei, um nachzusehen, wie es Ihnen geht. Für Ihre tägliche Pflege sind Hilfskräfte aus den neuen Ost-EU-Ländern zuständig, die gerade einmal einen 6-wöchigen Crash-Kurs in Altenpflege erfolgreich absolviert haben. Innovative, kostenintensive Medikamente und Therapien sind selbst zu bezahlen, Sie erhalten jedoch gängige Generika und auf Wunsch eine ausgewogene Nährlösung zur Verfügung gestellt.

Betreuungsstrukturen im Wandel
Diese pointierte Skizzierung zweier extrem unterschiedlicher Szenarien eignet sich als Ausgangspunkt für eine Diskussion, die sich aus dem Spannungsfeld zwischen individuellen Bedürfnissen im Alter und der Leistungsfähigkeit der öffentlichen Gesundheitssysteme infolge der epidemiologischen Bevölkerungsentwicklung vor dem Hintergrund steigender Lebenserwartung und sinkender Geburtenzahlen ergibt.
Im internationalen Vergleich liegen Qualität und Verfügbarkeit der medizinischen Versorgung in Österreich nach wie vor im absoluten Spitzenfeld. Gefahr droht unserem Gesundheitssystem jedoch durch den demografischen Wandel in Richtung „Seniorenstaat“ (siehe Prognostizierte Altersentwicklung bis 2040). Infolgedessen werden die öffentlichen Ausgaben für Pflege überproportional steigen (siehe Hauptgründe für steigende Pflegekosten).

Aktuelle Beiträge

Beratungseinrichtungen...
Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales...
fppg - 19. Mär, 11:42
Nationales Qualitätszertifikat...
14 Häuser in Österreich erhielten vom Sozialminister...
fppg - 19. Mär, 11:35
"Ich bin doch keine böse...
Roland Kunz beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der...
fppg - 26. Feb, 10:03

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Status

Online seit 6006 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 19. Mär, 11:35

Credits


Allgemeines
Artikel & Texte
Bücher, Filme, Radio
FPPG-Veranstaltungen
Infos aus Österreich
Infos International
Veranstaltungstipps
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren