Tag der Pflege & Angehörige

"Die kompetente, notwendige Unterstützung von pflegenden Angehörigen, die in Österreich nach wie vor 80% der Pflegebedürftigen zu Hause versorgen ist ein weiterer Ansatzpunkt für volkswirtschaftlichen Nutzen. Noch immer werden Pflegehandlungen von vielen Gesundheitspolitikern bagatellisiert. Die Zersplitterung der Zuständigkeiten der einzelnen Gebietskörperschaften - Bund, Länder, Gemeinden - und der Ministerien für Gesundheit und Soziales, machen es für die Betroffenen besonders in der extramuralen Langzeitpflege nicht einfacher, adäquate Pflegesettings zu finden. Bundesweit abgestimmte Rahmenregelungen für diesen Bereich würden zwar die Spielwiese der Landespolitik verkleinern, allerdings den Kampf gegen den Behördendschungel für so manchen Betroffenen verkleinern."

aus einer Aussendung des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbands. voolltext unter http://www.ots.at

Studie belegt Unterversorgung in häuslicher Pflege

Demenzkranke sind in Deutschland massiv unterversorgt. 55 Prozent der zu Hause lebenden Patienten, bei denen eine Demenz ärztlich diagnostiziert wurde, erhalten keine Medikamente, die den geistigen Verfall verlangsamen könnten. Viel zu häufig werden Psychopharmaka verordnet, die die Symptome dämpfen, aber den kognitiven Abbau sogar beschleunigen und das Todesrisiko erhöhen können.
Viel zu wenig Zeit steht für professionelle Pflege zur Verfügung. In über 50 Prozent der Fälle wird die Betreuungszeit "fast nie" oder "eher selten" als ausreichend empfunden. Folge ist die Überforderung der pflegenden Angehörigen, die irgendwann unter der Belastung zusammenbrechen. Das wiederum führt zu Einweisungen der Dementen in Heime, aus denen es so gut wie kein Zurück mehr gibt.
Zu diesen alarmierenden Ergebnissen kommt eine gestern in Berlin vorgestellte Studie der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP).

Quelle und Volltext:
http://www.morgenpost.de/content/2008/03/12/wissenschaft/951536.html

Demente leiden unnötig: Brain Days 2008

Sie haben Schmerzen, doch sie erhalten häufig keine Schmerzmittel. Man lässt sie leiden, Ärzte, Pflegepersonal schauen nicht hin – weil sie es nicht besser wissen. Weil Demenzkranke ihre Schmerzen oft nicht artikulieren können, sondern über die Verhaltensebene ausleben, sind sie für zu viele Mediziner nicht existent.

„Schmerzen aber haben für Demenzkranke wahrscheinlich noch dramatischere Auswirkungen als für geistig Gesunde. Menschen mit Hirnleistungsstörungen können die Schmerzen nicht einordnen, bekommen Angst, fühlen sich massivst bedroht“, weiß Prim. Dr. Andreas Winkler, Leiter der Abteilung für Gerontoneurologie und neurologische Rehabilitation im Haus der Barmherzigkeit in Wien sowie Organisator der Fortbildungsveranstaltung „Brain Days“.

Auszug aus:
http://diepresse.com/home/gesundheit/379996/index.do

14.5.: Fallbesprechung: Zu Hause bis zuletzt?

Die Versorgung von hochbetagten, multimorbiden, dementiell beeinträchtigten Menschen zu Hause stellt die betreuenden ÄrztInnen, Pflegenden und anderen Berufsgruppen vor eine Fülle von Fragen und Herausforderungen. Oft bleibt das Gefühl, nicht genug oder nicht das Richtige getan oder entschieden zu haben. Im Gegensatz zur stationären Versorgung sind Betreuende im ambulanten Bereich vor Ort meist alleine, ohne Möglichkeit, sich mit anderen Professionellen auszutauschen und zu beraten.

Die interdisziplinären Fallbesprechungen bieten einen moderierten Rahmen zur gemeinsamen Reflexion und Bearbeitung von ethischen, medizinischen, pflegerischen und kommunikativen Herausforderungen anhand von Fallbeispielen aus der Praxis. Die TeilnehmerInnen erhalten die Möglichkeit, rückblickend über Situationen nachzudenken, die schwierig waren und die auch nachher noch beschäftigt haben.

Zielgruppen sind HausärztInnen, NotärztInnen, ambulante diplomierte Pflegefachkräfte, TherapeutInnen, die an der Betreuung hochbetagter Menschen zu Hause beteiligt sind.

Moderation: Dr. Christian Metz
14.5., 16-19 Uhr
Ort: Studio Mudita, Onno Klopp-Gasse 6, 3. Stock, 1140 Wien
(U4-Station Braunschweiggasse)
Anmeldung: kursanmeldung@kardinal-koenig-haus.at
Tel: 01 804 75 93 649

27.5.: Hospizkultur und Mäeutik: Fachsymposium der CS

Hildegard Burjan Symposium - 27. Mai 2008, 09.30 Uhr bis 18.00 Uhr im Festsaal CS Pflege- und Sozialzentrum Rennweg

"Hospizkultur und Mäeutik - Offen sein für Leben und Sterben" ist der Titel des diesjährigen Hildegard Burjan Fachsymposiums. Im Rahmen des Fachsymposiums werden die Ergebnisse des Großprojekts Hospizkultur und Mäeutik präsentiert.

Details unter: http://www.cs.or.at/presse-detail.asp?ID=91

Streit um Euthanasie: Dikussion mit Dr. E. Gillen

Am 16.5., 16.30-19.00 Uhr spricht Dr. Erny Gillen (Präsident der Caritas Europa) im HS 47 der Universität Wien zum Thema

Streit um Euthanasie - Zwei Gesetzesinitiativen in Luxemburg im Vergleich

EU-Report "Long Term Care"

Ein pdf des aktuellen Report (mit einigen Hinweisen auf neue Modelle der Pflege in Österreich ist als Download verfügbar unter:

http://ec.europa.eu/employment_social/spsi/docs/social_protection/ltc_final_2504_en.pdf

Ein- oder Mehrbettzimmer bei Demenz?

Die meisten Menschen möchten auch im Alter in ihrer Wohnung leben. Bei einer Demenz ist das aber nicht mehr möglich. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Berlin ist Demenz mit Abstand der wichtigste Grund für den Eintritt in ein Pflegeheim.

Auch wenn Angehörige den Betroffenen dort am liebsten in einem Einzelzimmer sehen würden, ist das nicht in jedem Fall die beste Wahl. Die Art der Unterbringung hängt maßgeblich vom Schweregrad und der Ausprägung der Erkrankung ab.
...
«Für Demenzkranke sind vertraute Gegenstände besonders wichtig. Sie geben Halt», erläutert Ingolf Dürr von der Initiative «Altern in Würde» in Marburg. «Im Idealfall wird das Bett so aufgestellt, wie es zu Hause war: Wenn die Aufstehseite, die Position des Nachttisches und des Lichtschalters übereinstimmen, bleiben gewohnte Handgriffe erhalten», erklärt Lärm. Im Doppelzimmer ist die individuelle Gestaltung aufgrund der begrenzten Fläche jedoch schwierig. Außerdem müssen die Vorstellungen des Mitbewohners berücksichtigt werden.

Damit ein Heim auf die individuellen Bedürfnisse eines Demenzkranken reagieren kann, muss es ein entsprechendes Konzept haben. Es gibt zwar auf Demenzkranke spezialisierte Heime, doch die sind relativ selten. Für die Angehörigen heißt das: Wenn ein Demenzkranker nicht zu Hause gepflegt werden kann, sollten sie so früh wie möglich nach einer geeigneten Einrichtung suchen.



Volltext und Quelle
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/14625

Filmstart: Nur kein Mitleid

Nur kein Mitleid.
Regie & Drehbuch: Peter Kern

Patricia Hoffmann ist Hundetherapeutin in einem Altersheim für Demenzkranke in Zürich. Ihre Beaglehündin Hedda hat sie aus einer Tierversuchsklinik gerettet. Einmal in der Woche therapiert Hedda auch einen Blinden in der Reha-Klinik in Bellikon.
...
Der Mensch - meist nicht fähig, andere Menschen zu streicheln - kann dies aber unwidersprochen mit dem Tier tun. So einfach ist Hundetherapie. Der Hund gibt dem Menschen Schutz und Liebe. Der Mensch macht sich diese Liebe untertan.

Peter Kern, geboren 1949 in Wien, gilt als Enfant terrible des deutschsprachigen Film- und Theaterwesens, weil er seinen Kampf gegen Gottgegebenheiten und eingewachsene Strukturen nie aufgibt. Sein neuer Dokumentarfilm widmet sich einem weniger terriblen, aber durchaus schwerwiegendem Thema: Eine Hundetherapeutin, die in einem Altersheim für Demenzkranke arbeitet, und ein nach einem schweren Unfall erblindeter junger Mann erzählen vom Umgang mit der Vergänglichkeit des Körpers.


Zwei Kritiken dazu:
http://derstandard.at/?url=/?id=3079810
http://diepresse.com/home/kultur/film/378535/index.do?from=rss

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