Instrument zu mehr Lebensqualität für Demenzkranke gefördert (D)

Das deutsche Familienministerium will das stationär erprobte Verfahren H.I.L.D.E. ("Heidelberger Instrument zur Erfassung der Lebensqualität Demenzkranker") auf den ambulanten und häulischen Bereich ausdehnen und unterstützt dazu das Projekt mit der Summe von 800.000 Euro.

Erkenntnisse des Forschungsprojektes H.I.L.DE sind unter anderem:

- Demenzkranke verfügen auch im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit noch über eine reiche Erlebnis- und Gefühlswelt, über die sie angesprochen werden können.
- Es lohnt sich, differenziert zu diagnostizieren, welche Art von Demenz in welchem Stadium vorliegt.
- Konzentrierte zugewandte Ansprache der Demenzkranken durch ihre Umgebung kann wesentlich dazu beitragen, ihr Erregungsniveau deutlich zu senken.
- Soziale Kontakte sind von hoher Bedeutung: Sie können belebend oder dämpfend auf das Wohlbefinden wirken, die Kranken reagieren auf unterschiedliche Personen anders (z.B. zuständiges Pflegepersonal).
- Das Wohlbefinden Demenzkranker kann auch durch die räumliche Umgebung sehr positiv beeinflusst werden (Lieblingsplatz).
- Auch schwerst Demenzkranke reagieren messbar positiv auf rekonstruierte Situationen, die in ihrem früheren Leben von wesentlicher Bedeutung waren (z.B. Singen für Opernsängerin).


Quelle und Volltext:
http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Kategorien/Presse/pressemitteilungen,did=110218.html

Ergotherapie unterstützt Selbständigkeit im Alter

Menschen in fortgeschrittenem Alter sind häufig mit Problemen konfrontiert, die ein selbstständiges Leben erschweren oder unmöglich machen.

Im geriatrischen Bereich und in der Therapie von Demenzerkrankungen unterstützt Ergotherapie PatientInnen mit gezieltem Training bei der Förderung und Erhaltung von vorhandenen körperlichen, geistigen und sozialen Fähigkeiten.

Ergotherapie verschafft vielen alten Menschen die Chance weiterhin zu Hause zu leben und den Umzug in ein Heim hinaus zu zögern. Für die PatientIn bedeutet das Lebensqualität, für das Sozialsystem enorme Kosteneinsparungen.

Neben der Therapie der Betroffenen sind Beratung und Betreuung der Angehörigen ein wichtiger Arbeitsbereich der Ergotherapie.

http://www.ergoaustria.at/oeffentlicher-bereich/ergotherapie/einsatzbereiche--massnahmen/

Umfrage: Lebensqualität und Interaktion bei Alzheimer zentrale Anleegen

Alexander Kurz vom Klinikum rechts der Isar in München stellte Ende Mai auf der 18. Europäischen Alzheimerkonferenz in Oslo eine Umfrage unter Alzheimer-Patienten und ihren Angehörigen vor.

„Die Bedürfnisse von Patienten und Angehörigen werden oft als erheblich unterschiedlich wahrgenommen. Die Untersuchung hat das jedoch widerlegt und gezeigt, dass sich ihre Wünsche in vielen Aspekten decken“, sagte Kurz. Zentraler Punkt für beide Gruppen sei die Bedeutung der Lebensqualität. Dafür seien stabile Sozialkontakte mindestens genauso wichtig wie wirksame Medikamente.

Volltext und Quelle:
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=32513

TV-Tipp: Demenz als Thema bei Beckmann (30.5.)

Die deutsche Familienministerin Von der Leyen berichtete bei Beckmann (Wiederholung der Sendung am Freitag, 30. Mai, 10.15 Uhr (3sat)) über die Demenzerkrankung ihres Vaters.

Ihr sei zwar klar, so von der Leyen, dass rund 70 Prozent der pflegebedürftigen Menschen bereits jetzt zu Hause gepflegt werden, viele Angehörige seien mit dieser Aufgabe aber heillos überfordert. Hier sei es Aufgabe der Politik, die Angehörigen nicht allein zu lassen, freie Räume zu schaffen und Helfer zur Verfügung zu stellen.

Magazin henri (ÖRK) über Pflege

Die aktuelle Ausgabe von henri widmet sich unter dem Titel "Die vielen Gesichter der Pflege" aktuellen Pflegethemen, demografischen Trends und Zukunftsmodellen.

Aus dem Inhaltsverzeichnis:
Wie wir wohnen werden (u.a. Wohnen und Demenz)
Die jungen Alten und ihre Rolle in der Zivilgesellschaft
Interview mit Prim. Katharina Pils über den Umgang der Gesellschaft mit hochaltrigen Menschen
uvm

Das Magazin des Österr. Roten Kreuzes kann unter service@roteskreuz.at oder tel. 01-58 00 356 kostenlos bezogen werden.

Eric Kandel in Gespräch, Film und Preisverleihung (28.5.)

Wissenschaft und Gesellschaft.
Eine Beziehung, deren Bedeutung wächst

Im Gespräch: Univ.-Prof. Dr. Eric Kandel und Univ.-Prof. Dr. Anton Zeilinger
Auschnitt aus dem Dokumentarfilm "Auf der Suche nach dem Gedächtnis" über Eric Kandel und Gespräch der Regisseurin Petra Seeger mit dem Nobelpreisträger Eric Kandel über die Entstehung des Films

Überreichung des Wiener Preises für Humanistische Altersforschung an Eric Kandel

Präsentation des Bandes 134 der Wiener Vorlesungen von Eric Kandel (Picus Verlag): "Im Bann des Gedächtnisses: Die Entstehung einer neuen Biologie des Geistes"
Moderation: Mag.a Renata Schmidtkunz

Datum Mittwoch, 28. Mai 2008, 18 Uhr

Ort: Wiener Rathaus, Festsaal, Feststiege I, 1., Lichtenfelsgasse 2

Demenz und Selbstbestimmung (Auszug)

Ich bin der Überzeugung, dass die genaue und sensible Beschäftigung mit Demenzerkrankten
zu dem Ergebnis kommt, dass auf jeder Stufe ihrer Entwicklung immer noch Kompetenzen des Verstehens, des Bewertens und des Selbstäußerns vorhanden sind, wenn auch auf einem zunehmend eingeengten und instabilen Niveau, und von uns bei genügend Übung und
Sensibilität beobachtet und wahrgenommen werden können. Diese zunehmend
schwer entschlüsselbaren Äußerungen in Gestalt von Mimik Gestik, Ganzkörpersprache,
Ritualen und Verhaltensweisen repräsentieren Wünsche, Interessen, Präferenzen
und Bedürfnisse und müssen in jedem Falle als notwendige Voraussetzung,
wenn auch nicht hinreichende Legitimation für jede pflegerische und ärztliche Antwort
Beachtung finden.

Eine verantwortliche und verantwortende Medizin und Pflege beachtet diese Äußerungen
auf jeder Stufe der Entwicklung vollständig und wägt sie mit dem Wohl ab.
Sie würde deshalb nie in die Versuchung kommen, eine Vorausverfügung als auch
dann noch bindend einzuschätzen, wenn die aktuelle Willensbekundung erkennbar
dagegen steht.

aus:
Wunder, Michael: Demenz und Selbstbestimmung, Ethik Med 2008 · 20:17–25

http://www.springerlink.com/content/885p642lt573j420/fulltext.pdf

Führt Demenz zur "menschlichen Katastrophe"? (Von der Leyen)

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) warnte am Wochenende angesichts der Versorgungsengpässe vor einer «menschlichen Katastrophe». Bundesärztekammer-Präsident Jörg-Dietrich Hoppe verlangte eine «Alzheimer-Abgabe». Die Grünen forderten einen bezahlten Pflegeurlaub.

Von der Leyen sagte: «Auf uns kommt eine menschliche Katastrophe zu, wenn wir das Thema weiter verdrängen.» Die Gesellschaft stehe vor riesigen Herausforderungen, da professionelle Dienste die Pflege der Erkrankten allein nicht leisten könnten. Ohne bürgerschaftliches Engagement vieler Freiwilliger bekomme man das Problem nicht in den Griff. Die Ministerin warb daher für neue Netzwerke der Hilfe. «Es sind die jungen Alten, die sich einsetzen müssen, es ist meine Generation. Wir sind sehr viele. Wenn wir die sechzig überschritten haben, dann werden wir uns kümmern müssen», sagte sie.
...
Ärztefunktionär Hoppe, verwies darauf, dass Demenzkranke aus Kostengründen nicht die nötige Medizin erhielten. «Der Staat sollte die Pharma-Hersteller verpflichten, von jeder verkauften Arznei-Packung 50 Cent an die Kassen abzuführen. Durch eine solche Alzheimer-Abgabe könnten einige Milliarden Euro zusammenkommen», sagte er. Das Geld aus der Abgabe müsste nach Meinung von Hoppe zur Erforschung besserer Medikamente eingesetzt werden. Schon jetzt gebe es erste Mittel, die die Demenz verzögern, argumentierte er. «Doch diese Mittel sind sehr teuer, und die Kassen bezahlen sie nicht. Viele ältere Menschen bekommen damit nur eine Sauber-und-Satt-Pflege, aber keine optimale Behandlung.» Die einfache Behandlung dementer Menschen verursache dennoch bereits jährlich Kosten von 5,6 Milliarden Euro.

Volltext und Quelle:
http://www.pr-inside.com/de/sorge-um-wachsende-zahl-demenzkranker-r594908.htm

Buchtipp zur Palliative Care

„Wenn nichts mehr zu machen ist, ist noch viel zu tun“
Andreas Heller, Katharina Heimerl und Stein Husebö(Hrsg.)
3. völlig überarbeitete Auflage

Dieses Buch ist mittlerweile ein Standardwerk geworden. In ihm finden sich alle wichtigen Aspekte, die für eine gute Umsorge älterer Menschen und ihrer Angehörigen sowohl im ambulanten als auch vor allem im stationären Bereich der Altenhilfe notwendig sind.

Bei einer Bestellung bis 30.06. können wir Ihnen das Buch mit einem Rabatt von 10% (= EUR 32,30 zuzügl. Versandkosten) gerne zuschicken.

Bitte richten Sie Ihre Bestellungen schriftlich/telefonisch/per Fax/per Mail an nachstehende Adresse:
IFF-Fakultät der Alpen-Adria Universität Klagenfurt, Wien
Palliative Care und OrganisationsEthik
z.Hd. Ilona Wenger
Schottenfeldgasse 29/4/I
A-1070 Wien
Tel.: +43 1 522 4000 108
Fax: +43 1 522 4000 178
Mail: ilona.wenger@uni-klu.ac.at

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