Herausforderungen alternder Gesellschaften... Vorlesung (Wien, 26.11.)

Die Reise nach Methusalem. Herausforderungen alternder Gesellschaften im Bereich der Pflege

Univ.-Prof. Dr. Ulrike Schneider
Datum: Mittwoch, 26. November 2008, 18 Uhr
Ort: MUSA Museum auf Abruf, 1., Felderstraße 6-8, Stiege 4, 1. Stock
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Wirtschaftsuniversität Wien

Krasse Unterversorgung alter Menschen mit Schmerzmitteln

Alte, schwer kranke Menschen erhalten im Vergleich zu jungen Patienten im Durchschnitt eine schlechtere medizinische Betreuung. [...]

Eine Untersuchung an einer medizinisch-geriatrischen Krankenhausabteilung in Kärnten ergab, dass 60 Prozent der Befragten unter chronischen Schmerzen leiden. Im Vergleich zu jüngeren Patienten waren die „Alten“ hinsichtlich Schmerzbehandlung krass unterversorgt. Selbst bei starken Schmerzen erhält nur etwa die Hälfte der alten Patienten medizinisch gerechtfertigte und notwendige Opioide.

Volltext:
http://diepresse.com/home/gesundheit/427247/index.do?from=suche.intern.portal

Die Zukunft des Alterns: Wien, 19.-21.11.2008

Unter dem Titel "Die Zukunft des Alterns" findet in Wien ein internationales Symposium statt.

Aus dem Programm:

20.11.
09:20 Uhr „Das alternde und schrumpfende Europa - Die Bevölkerungsentwicklung in Mittel- und Osteuropa“ - Prof. Dr. Rainer Münz, Erste Group

21.11.:
10:00 Uhr „Demographische Entwicklung, Pflege und Pflegepolitik in Mittel- und Südosteuropa“ – Prof. Dr. August Österle, Forschungsinstitut für Altersökonomie und Institut für Sozialpolitik

Vollständiges Programm:
http://www.citysymposium.at/Programm

Schweiz: Steigender Anteil lebensmüder alter Menschen bei Sterbehilfeorganisationen

Fast doppelt so viele Frauen wie Männer lassen sich von den Sterbehilfeorganisationen Exit Deutsche Schweiz (Stadtzürcher Fälle) und Dignitas in den Tod begleiten. Zu diesem Schluss kommt ein vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstütztes Forschungsprojekt, das erstmals die Praktiken der beiden Organisationen untersucht und miteinander vergleicht. Die Studie* zeigt auch, dass immer mehr nicht an einer tödlichen Krankheit leidende Menschen von Exit Suizidbeihilfe in Anspruch nehmen.

[...]

«Lebensmüdigkeit und ein allgemein schlechter Gesundheitszustand haben also bei älteren Menschen aus der Schweiz an Bedeutung gewonnen als Motiv dafür, Suizidbeihilfe zu suchen», sagt Fischer.

[...]

Dass es immer wieder über 80-jährige, nicht todkranke Menschen gibt, die den Wunsch nach Suizidbeihilfe äussern, wisse man aus Studien in den Niederlanden, sagt Fischer. Dort ist die Suizidbeihilfe allerdings völlig in Ärztehand – und die holländischen Ärzte kommen solchen Sterbewünschen kaum je nach, weil es ihrer Berufsethik widerspricht, jemandem sterben zu helfen, der keine tödliche Krankheit hat. «Im Unterschied dazu scheint man in unserem System, wo Sterbehilfeorganisationen eine wichtige Rolle spielen, eher bereit, Suizidbeihilfe auch für nicht todkranke alte Menschen zuzulassen», sagt Fischer.

Volltext:
http://www.snf.ch/D/NewsPool/Seiten/mm_08nov04.aspx

Ö: Qualitätszertifikat für Alten- und Pflegeheime startet

Das Sozialministerium startet mit der Umsetzung des "Nationalen Qualitätszertifikats (NQZ)" für Alten- und Pflegeheime. Die ersten 14 Alten- und Pflegeheime werden derzeit im Rahmen einer
bis Dezember dauernden Pilotphase von speziell ausgebildeten externen Zertifiziererinnen und Zertifizierern bewertet. An der Pilotphase beteiligen sich alle Bundesländer. Mit dem "Nationalen
Qualitätszertifikat" sollen Häuser ausgezeichnet werden, die über die gesetzlichen Vorgaben hinaus bereits große Anstrengungen zur Verbesserung der Lebensqualität ihrer Bewohnerinnen und Bewohner gesetzt haben.

[...]

"Entscheidend für die Lebensqualität ist beispielsweise auch, welche Möglichkeiten der
Weiterentwicklung und Selbstverwirklichung Menschen in Alten- und Pflegeheimen haben, wie sehr auf ihre Lebensgeschichte Rücksicht genommen wird und vor allem, ob ihnen mit Achtung und Respekt begegnet wird", erläutert Sozialminister Erwin Buchinger die
Intention der Initiative.

Quelle & Volltext:
http://www.politikportal.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20081026_OTS0030&ch=politik

Vorarlberg: Pflegebedarfs-Feststellung mit BESA

Um Pflege- und Betreuungsleistungen ganz gezielt anbieten zu können, übernehmen Vorarlbergs Pflegeheime ab kommendem Jahr das in der Schweiz entwickelte System BESA. "Die flächendeckende Einführung dieses Verfahrens ist ein maßgebliches Element unseres
6-Punkte-Programms für die Pflegeheime und damit ein wichtiger Beitrag zur Qualitätssicherung in der Pflege", betonen Landeshauptmann Herbert Sausgruber und Soziallandesrätin Greti
Schmid. Das Land Vorarlberg und die Gemeinden stellen dafür in den Jahren 2009 bis 2011 insgesamt 340.000 Euro aus dem Sozialfonds zur Verfügung.

BESA ist ein Instrument zur Pflegebedarfsfeststellung, das die Autonomie der Heimbewohnerinnen und Bewohner in den Mittelpunkt stellt und sich an deren Ressourcen orientiert: Was kann der Patient noch selbst tun, was muss unterstützt werden? LR Schmid: "Auf diese
Weise ist eine gezielte Leistungsplanung möglich, sodass die Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeheimen genau die Betreuung bekommen, die sie brauchen."

In vier Vorarlberger Heimen (Götzis, Frastanz, Alberschwende, Röthis) ist BESA als Pilotprojekt bereits erfolgreich getestet worden. Nun wird mit der flächendeckenden Umsetzung dieses Systems begonnen, das mittelfristig das bestehende Modell der Pflegestufen in
den Heimen ablösen soll.

Tod als Event (Reimer Gronemeyer)

Zwar wird unablässig betont, dass Sterben ein Teil des Lebens sei. Aber wer glaubt das wirklich? Was heute im Vordergrund steht, ist ein betreutes, überwachtes, anästhesiertes Ableben, an dem die Betroffenen selbst oft genug gar keinen Anteil haben. Sie sollen, dürfen und müssen zwar über alles mitentscheiden, es hat da geradezu einen Prozess der Demokratisierung des Sterbens gegeben: Sollen wir diese Therapie machen, Frau S.? Jenes Schmerzmittel einsetzen, Herr P.? Welchen Weg beschreiten wir da, wenn wir das Sterben zu einer kontrollierbaren, an Standards messbaren Angelegenheit werden lassen, die sich irgendwann folgerichtig zwingend an EU-Richtlinien orientiert? Wird sich dann nicht auch jemand aufmachen und Sterbeorte evaluieren? Werden wir dann ein Ranking der Sterbeorte brauchen, Gütesiegel, Zertifizierungen? Sind wir - boshaft gesagt - für das Sterben gut aufgestellt?
[...]
Die Geldgesellschaft ökonomisiert das Sterben, die Dienstleistungsgesellschaft trachtet danach, Sterben zu einem verwaltenden, kontrollierten und institutionalisierten Prozess zu machen, die Gesundheitsgesellschaft sieht das Lebensende zuerst als ein medizinisches Problem an: Ökonomisierung, Institutionalisierung und Medikalisierung des Sterbens sind die zeitgenössischen Weisen des Umgangs mit dem Lebensende, und man sagt nicht zuviel, wenn man vermutet, dass darin der Versuch erkennbar ist, mit den Mitteln der modernen Gesellschaft, den Schrecken des Todes zu bannen.
[...]


Volltext
http://www.das-parlament.de/2008/44-45/Themenausgabe/22604981.html

Keine modernen Medikamente für "Krankheiten ohne Lobby"?

Welche Patienten mit welchen Krankheiten werden mit moderner Therapie versorgt - bei welchen Patienten ist das nicht der Fall? Als erschreckend schlecht beurteilen Ärzte die Versorgung von Patienten mit Demenz.

Noch schlechter ist die Versorgung von Demenzkranken. Nur jeder fünfte Arzt meint, dass diese Patienten mit moderner Therapie versorgt werden, 40 Prozent beklagen, dass Demenzkranken weder der therapeutische Fortschritt der Medizin insgesamt noch der Zugang zu innovativen Arzneien zur Verfügung steht.

"Was ist mit der Depression, die immer noch eine verschwiegene Krankheit ist, oder der Demenz, die mit dem Thema Alter kollektiv verdrängt wird? Wenn wir nicht aufpassen, sehen wir hier die Vorboten einer gefährlichen Weichenstellung: Krankheiten mit Lobby und Krankheiten ohne eine solche." sagt Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (D).

Volltext mit Studienergebnissen:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/demenz/?sid=518799

Aktuelle Beiträge

Beratungseinrichtungen...
Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales...
fppg - 19. Mär, 11:42
Nationales Qualitätszertifikat...
14 Häuser in Österreich erhielten vom Sozialminister...
fppg - 19. Mär, 11:35
"Ich bin doch keine böse...
Roland Kunz beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der...
fppg - 26. Feb, 10:03

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Status

Online seit 6343 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 19. Mär, 11:35

Credits


Allgemeines
Artikel & Texte
Bücher, Filme, Radio
FPPG-Veranstaltungen
Infos aus Österreich
Infos International
Veranstaltungstipps
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren