Infos aus Österreich

Unterversorgung Demenzkranker bei Schmerzen

Zum Altwerden gehören Schmerzen einfach dazu. Ein weit verbreiteter Irrglaube, mit dem jetzt Österreichs Neurologen aufräumen wollen: "Wir können den Patienten zwar keine Schmerzfreiheit versprechen, in den allermeisten Fällen aber eine Linderung", sagt Univ.-Prof. Stefan Quasthoff, Neurologe an der MedUni Graz, anlässlich des 12. Welt-Schmerz-Kongresses, der am Sonntag in Glasgow beginnt.

In der Praxis ist man davon freilich noch weit entfernt: 43 Prozent der über 50-Jährigen haben chronische Schmerzen. Bei den Menschen über 74 sind es bereits etwa drei Viertel.
Während die jüngeren Patienten überwiegend über Rücken- und Kopfschmerzen klagen, stehen bei älteren Menschen Abnützungserscheinungen des Bewegungsapparats und sogenannte neuropathische Schmerzen im Vordergrund. [...]

Es sind die Besonderheiten des Alters, die für die unzureichende Versorgung verantwortlich sind: "Ähnlich wie bei den Kindern ist die Fähigkeit verringert, Schmerzen genau zu lokalisieren und zu charakterisieren", betont Neurologe Quasthoff. Besonders mangelhaft ist die Schmerzbehandlung von Menschen mit Alzheimer oder ähnlichen Demenz-Erkrankungen: Sie leiden zwar massiv, sind aber oft nicht in der Lage, dem Arzt das auch verständlich zu machen. Umso mehr muss dieser auf Symptome achten, die auf Schmerzen hindeuten.

Volltext und Quelle:
http://www.kurier.at/freizeitundgesundheit/gesundheit/190271.php

Gedächtnisambulanz in St. Pölten

Das Landesklinikum St. Pölten widmet sich in
seiner Neurologischen Abteilung besonders dem Thema Demenz. In der
"Gedächtnisambulanz" der Neurologischen Abteilung des Landesklinikums
St. Pölten wird eine exakte diagnostische Abklärung geboten.
PatientInnen mit ersten Symptomen kognitiver Störungen, wie
beispielsweise zunehmende Vergesslichkeit, Probleme sich Namen zu
merken, die richtigen Worte zu finden oder das Datum zu nennen,
können sich einer umfassenden Untersuchung unterziehen. Dabei wird
eine Stoffwechseluntersuchung des Gehirns vorgenommen, eine
Nervenwasseranalyse durchgeführt und in einem psychologischen
Testverfahren Orientierung, Gedächtnis, Konzentrationsfähigkeit und
Wortfindung untersucht. Häufig stecken hinter subjektiven
Gedächtnisstörungen auch Depressionen oder Belastungsreaktionen.

Besonders wichtig ist, den Beginn einer Demenzerkrankung zu einem
möglichst frühen Zeitpunkt feststellen zu können. In einem frühen
Stadium der Krankheit kann mit konsequentem Hirnleistungstraining und
einer Lebensstilmodifikation ein Fortschreiten verzögert werden. Das
therapeutische Angebot umfasst eine medikamentöse Behandlung sowie
eine psychologische Beratung der PatientInnen.

Nähere Informationen: Landesklinikum St. Pölten, Telefon
02742/300-61020, e-mail anton.feilinger@stpoelten.lknoe.at

Demenzstudien: NEU an der Donau-Uni Krems

Ab Jänner 2009 bietet die Donau-Universität Krems in Kooperation mit der M.A.S Alzheimerhilfe einen Postgradualen Lehrgang Demenzstudien - medizinisches und soziales Management von Personen mit Demenz.

Vermittelt werden Grundlagen und neueste Erkenntnisse über die Ursachen des Krankheitsbildes sowie neueste diagnostische Methoden. Ebenso vermittelt werden verschiedene Behandlungsansätze und Kommunikationsmethoden für die optimale Versorgung von Personen mit Demenz. Die kritische Auseinandersetzung mit theoretischen und praktischen wissenschaftlichen Konzepten, sowie mit der fachlichen Thematik und der eigenen (Führungs-)Persönlichkeit werden angeregt. Kenntnisse der einschlägigen Rechtsvorschriften können erworben und reflektiert werden.
Die Erforschung und Auseinandersetzung mit den speziellen Bedürfnissen von Personen mit Demenz und den daraus zu erstellenden theoretischen und praktischen Konzepten zur Erhaltung der Selbständigkeit und Lebensqualität sind ein wichtiger Fokus des Lehrganges.

Es ist das Ziel des Lehrganges, professionsspezifische, reflektierte ExpertInnen auszubilden, welche fähig sind, fachübergreifend in einem interdisziplinären Team zu arbeiten bzw. zu forschen.


Nähere Infos unter
http://www.donau-uni.ac.at/de/studium/demenzstudien/index.php

Pflege- und Betreuungspreis für pflegende Angehörige

Die Volkshilfe Österreich freut sich, mit dem ersten
bundesweiten Pflege- und Betreuungspreis, all jene vor den Vorhang
bitten zu können, die sich der schwierigen Aufgabe der Betreuung von
pflegebedürftigen Personen widmen. Die Volkshilfe Österreich will mit
dem "Österreichischen Pflege- und Betreuungspreis" zukunftsweisende
Projekte, Aktivitäten und Initiativen prämieren, die innovative
Lösungen für den Bereich Pflege und Betreuung entwickelt haben.

Kategorie: pflegende Angehörige
Ausgezeichnet werden Personen, die sich aus ihrer eigenen
Betroffenheit heraus durch ihr gesellschaftliches Engagement für das
Thema verdient gemacht haben. Wesentlich ist, dass durch die
Initiative die Situation pflegender Angehöriger einer breiteren
Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird und individuelle
Lösungsstrategien, Erfahrungen, Problemlagen nicht auf das enge
"Familienumfeld" beschränkt bleiben, sondern auf andere Felder
übertragen werden können.

"Pflege, Alter, Krankheit und Tod sind in unserer bunten
Medienwelt meist nur dann Thema, wenn es um Skandale geht. Was oft zu
kurz kommt, ist das Normale und Notwendige, das Selbstverständliche
und Alltägliche: die Arbeit und das Engagement der pflegenden
Angehörigen", lädt Präsident Weidenholzer pflegende Angehörige ein,
sich um den Preis zu bewerben.

Einsendeschluss: 10. Oktober 2008

Mehr Informationen, Ausschreibungsunterlagen und Onlineeinreichung
unter: http://www.volkshilfe.at/pflegepreis2008

Vorarlberg will Sturzrisiko in Pflegeheimen reduzieren

Mit dem Projekt "Sturzprävention im Pflegeheim" setzt die Vorarlberger Landesregierung gezielte Maßnahmen, um das Sturzrisiko älterer Menschen in den heimischen Pflegeheimen zu reduzieren. Mit zunehmendem Alter steigt bei Stürzen die Schwere der Verletzungen, die Dauer des Krankenhausaufenthalts erhöht sich und die Wahrscheinlichkeit einer bleibenden Einschränkung nimmt zu. "Die Initiative verfolgt das Ziel, das Pflegeheim-Personal durch Schulungen zusätzlich zu sensibilisieren", informiert Landesrätin Greti Schmid. Das Land stellt für die Umsetzung des Projekts bis Sommer 2010 insgesamt 65.000 Euro bereit.

"Um langfristig eine selbstständige Lebensführung und ein hohes Maß an Lebensqualität für die älteren Menschen in den heimischen Pflegeheimen zu gewährleisten, ist es nötig, sich mit der Vermeidung von Stürzen zu beschäftigen", erklärt Landesrätin Schmid. Das Projekt "Sturzprävention im Pflegeheim" ist eine weitere Aktion, mit der sich das Land Vorarlberg dem wichtigen Thema annimmt, so Schmid.

Gezielte Maßnahmen

"Sturzunfälle lassen sich nicht gänzlich verhindern, aber es gibt Möglichkeiten, das Sturzrisiko zu minimieren", erklärt Schmid. Dies geschieht einerseits durch eine noch bessere Schulung des Pflege- und Betreuungspersonals in den Pflegeheimen, und andererseits durch eine Verbesserung von Gleichgewicht, Beweglichkeit, Wahrnehmung und Kraft bei den älteren Menschen. In Bewegungsgruppen können nicht nur die Muskeln trainiert, sondern auch die Sinne geschärft werden. Dieses Projekt setzt primär auf die Schulung des Personals.

Projektzeitraum bis Sommer 2010

Das Projekt startet diesen Sommer und dauert bis Sommer 2010 an. Die Personalkosten werden von den teilnehmenden Einrichtungen getragen, die anfallenden externen Kosten in der Höhe von rund 65.000 Euro übernimmt das Land. "Immer mehr Menschen werden immer älter, und sie wollen so lange wie möglich selbstständig bleiben und auch das Alter als aktiven Lebensabschnitt genießen. Solche Projekte helfen dabei, dies zu ermöglichen", so LR Schmid abschließend.

15. Juni: 'World Elder Abuse Awareness Day'

Wenn die materiellen, sozialen oder psychischen Ressourcen knapp werden, entlädt sich die Frustration vor allem auf dem Rücken schwacher und diskriminierter Menschen. Nicht nur Kinder, Frauen, Ausländer und Behinderte gehören zu den bevorzugten Opfern von Gewalt, sondern auch – von der Öffentlichkeit oft kaum wahrgenommen – alte Menschen. Nährboden der Gewalt gegen Senioren ist die latente Altenfeindlichkeit unserer Gesellschaft, für die es im Englischen den Begriff „ageism“ (in Anlehnung an „racism“ und „sexism“) gibt.

Gewalt gegen alte Menschen geht weit über körperliche Misshandlungen und die Fälle, die in der Zeitung stehen, hinaus. [...] Während Missstände in Krankenhäusern oder Pflegeheimen zumindest hin und wieder den Weg in die Öffentlichkeit finden, ist Gewalt in den eigenen vier Wänden nach wie vor ein großes Tabuthema. Dabei ist gerade der Alltag der Pflege zu Hause oft von Überforderung geprägt. Und man weiß, dass Überforderung neben schlechten sozioökonomischen Bedingungen einer der stärksten Risikofaktoren für die Entstehung von Gewalt ist.

Von WHO und UNO wurde der 15. Juni zum „World Elder Abuse Awareness Day“ erklärt.
Bandbreite der Gewalt

Gewalt durch aktives Tun
• körperliche Misshandlung gegen alte Menschen: z.B. Schlagen, Verbrennen, Immobilisieren (etwa durch Festbinden an Möbelstücke), Verwendung von Gitterbetten, Verabreichung von deutlich überdosierten Medikamenten, sexueller Missbrauch
• psychische Misshandlung und „Verletzungen der Seele“: z.B. Beschimpfungen, Verunglimpfungen, Einschüchterungen, Drohungen, Ausdrücken von Verachtung
• finanzielle Ausbeutung: entweder von Geld oder Vermögensbestandteilen, Unterbindung der Verfügungsmacht, Pressionen zur Eigentumsübertragung
• Einschränkung des freien Willens: z.B. Unterbindung der freien Wahl des Wohnorts, Behinderung oder Manipulation in der Abfassung des Testaments, Zwang zu Verhaltensweisen Vernachlässigung durch Unterlassung von Handlungen
• passive Vernachlässigung: z.B. Mangelernährung, Zulassung von Dehydration oder der Entwicklung von Druckgeschwüren
• aktive Vernachlässigung: z.B. keine Reinigung des Bettes, Verweigerung hinreichender Pflege, des Waschens, Verweigerung der Versorgung mit Essen, mit Medikamenten
• psychische Vernachlässigung: z.B. Alleinlassen, Isolierung, beharrliches Schweigen
Josef Hörl, „Gewalt gegen alte Menschen“

Volltext und Quelle: http://www.geriatrie-online.at/dynasite.cfm?dssid=4285&dsmid=72250&dspaid=569428

Neue Broschüre zur Kommunikation mit Personen m. Demenz

Die Hauptlast der Betreuung und Pflege älterer dementer Menschen wird nach wie vor von den Familien getragen. „Im Verlauf der Demenzerkrankung sind die Angehörigen mit vielen neuen Aufgaben konfrontiert. Eine spezielle Herausforderung stellt dabei die veränderte und erschwerte Kommunikation mit den Betroffenen dar“, weiß Mag. Antonia Croy, Präsidentin der Alzheimer Angehörigen Austria und Mitautorin der Broschüre. Kommunikation mit dementen Menschen ist deswegen so schwierig, weil etwa Worte und Zeichen nicht verstanden werden und oft keine oder eine unpassende Antwort gegeben wird. Umgekehrt verstehen auch die Kranken vieles nicht mehr und sind auf das Verständnis und Einfühlungsvermögen ihrer Angehörigen oder Betreuer angewiesen.



Die Broschüre kann im Internet unter www.pfizer.co.at / Patientenservice / Broschüren / Morbus Alzheimer bestellt werden.

Ergotherapie unterstützt Selbständigkeit im Alter

Menschen in fortgeschrittenem Alter sind häufig mit Problemen konfrontiert, die ein selbstständiges Leben erschweren oder unmöglich machen.

Im geriatrischen Bereich und in der Therapie von Demenzerkrankungen unterstützt Ergotherapie PatientInnen mit gezieltem Training bei der Förderung und Erhaltung von vorhandenen körperlichen, geistigen und sozialen Fähigkeiten.

Ergotherapie verschafft vielen alten Menschen die Chance weiterhin zu Hause zu leben und den Umzug in ein Heim hinaus zu zögern. Für die PatientIn bedeutet das Lebensqualität, für das Sozialsystem enorme Kosteneinsparungen.

Neben der Therapie der Betroffenen sind Beratung und Betreuung der Angehörigen ein wichtiger Arbeitsbereich der Ergotherapie.

http://www.ergoaustria.at/oeffentlicher-bereich/ergotherapie/einsatzbereiche--massnahmen/

Tag der Pflege & Angehörige

"Die kompetente, notwendige Unterstützung von pflegenden Angehörigen, die in Österreich nach wie vor 80% der Pflegebedürftigen zu Hause versorgen ist ein weiterer Ansatzpunkt für volkswirtschaftlichen Nutzen. Noch immer werden Pflegehandlungen von vielen Gesundheitspolitikern bagatellisiert. Die Zersplitterung der Zuständigkeiten der einzelnen Gebietskörperschaften - Bund, Länder, Gemeinden - und der Ministerien für Gesundheit und Soziales, machen es für die Betroffenen besonders in der extramuralen Langzeitpflege nicht einfacher, adäquate Pflegesettings zu finden. Bundesweit abgestimmte Rahmenregelungen für diesen Bereich würden zwar die Spielwiese der Landespolitik verkleinern, allerdings den Kampf gegen den Behördendschungel für so manchen Betroffenen verkleinern."

aus einer Aussendung des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbands. voolltext unter http://www.ots.at

Demente leiden unnötig: Brain Days 2008

Sie haben Schmerzen, doch sie erhalten häufig keine Schmerzmittel. Man lässt sie leiden, Ärzte, Pflegepersonal schauen nicht hin – weil sie es nicht besser wissen. Weil Demenzkranke ihre Schmerzen oft nicht artikulieren können, sondern über die Verhaltensebene ausleben, sind sie für zu viele Mediziner nicht existent.

„Schmerzen aber haben für Demenzkranke wahrscheinlich noch dramatischere Auswirkungen als für geistig Gesunde. Menschen mit Hirnleistungsstörungen können die Schmerzen nicht einordnen, bekommen Angst, fühlen sich massivst bedroht“, weiß Prim. Dr. Andreas Winkler, Leiter der Abteilung für Gerontoneurologie und neurologische Rehabilitation im Haus der Barmherzigkeit in Wien sowie Organisator der Fortbildungsveranstaltung „Brain Days“.

Auszug aus:
http://diepresse.com/home/gesundheit/379996/index.do

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