Erste Erfolge mit Immunglobulin bei M. Alzheimer

Eine Therapie mit polyvalentem humanem Immunglobulin kann offenbar den Verlauf der Alzheimer-Erkrankung bremsen. Darauf deuten Daten einer Phase-II-Studie mit dem intravenösen Immunglobulin Kiovig.

In der Studie wurden 24 Alzheimer-Patienten sechs Monate lang entweder mit verschiedenen Dosierungen des Immunglobulins oder mit Placebo behandelt. Zum Studienende war der klinische Gesamteindruck mit dem Präparat deutlich besser als mit Placebo und auch bei der Kognition schnitten die Patienten mit den Immunglobulinen besser ab, teilt das Unternehmen Baxter mit.

In Anbetracht der geringen Teilnehmerzahl war dieser Unterschied jedoch nicht signifikant. Als Wirkmechanismus wird angenommen, dass das Präparat Beta-Amyloid in Lösung hält. Bei In-vitro-Studien konnten die Immunglobuline auch an aggregiertes Beta-Amyloid binden. Das Präparat soll jetzt in Phase III geprüft werden.


...

Der Ausgang dieser Studie ist von großem medizinischem und gesellschaftlichem Interesse, denn mit einer zunehmend älter werdenden Menschheit rückt die Behandlung der Alzheimer-Krankheit immer mehr in den Brennpunkt der Aufmerksamkeit. Die amerikanische Alzheimer-Gesellschaft schätzt, dass es allein in den USA 5,2 Millionen Patienten gibt, etwa gleich viele Personen sind in Europa davon betroffen. In Österreich gibt es rund 100.000 Demenzpatienten, die meisten davon leiden an Morbus Alzheimer. In der Altersgruppe ab 65 erkrankt jeder Achte an dieser fortschreitenden Gehirnfunktionsstörung. Bis 2050 rechnet man sogar mit der dreifachen Patientenzahl

Artikel z.B. im Online-Standard auf
http://derstandard.at/?url=/?id=3381947

Deutsche Experten: Demente schlecht versorgt

Die Versorgung von Demenzkranken wie etwa Alzheimerpatienten ist nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie in ganz Deutschland "absolut unzureichend". "Es gibt zwar ständig neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die molekularen Vorgänge im Gehirn bei einer Demenzerkrankung, aber die Versorgung der betroffenen Patienten bleibt auf einem schlechten Niveau stehen", sagte Vorstandsmitglied Prof. Wolfgang Maier. Unter den Demenzleiden fassen Mediziner verschiedene Formen der Hirnleistungsschwäche zusammen, darunter die fortschreitende Alzheimer-Krankheit.

"Die Demenzkranken werden in den Pflegeheimen oder bei ihren Familien zu Hause meist nur von Allgemeinärzten und Pflegekräften ohne eine gesonderte Qualifikation versorgt", berichtete Maier, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Bonn. "Dabei handelt es sich um eine Körper, Geist, Seele und die gesamte Persönlichkeit umfassende Erkrankung, die auch bei der Behandlung Spezialisten erfordert." So fehlten den Patienten meist die Kommunikationsmöglichkeiten, um ihre Bedürfnisse und Schmerzen verständlich mitteilen zu können. "Doch wenn sie sich nicht ausdrücken können, werden viele der Betroffenen aggressiv - was die Pflege weiter erschwert."

Quelle und Volltext:
http://www.n-tv.de/Psychiater_warnen_Demente_schlecht_versorgt/250620082316/985024.html

Qualität in der Angehörigenpflege (TV, 5.7.)

St. Pölten (OTS) - Das sind die Themen der nächsten Ausgabe des TV-Landwirtschaftsmagazins "Land und Leute" mit Inge Winder am Samstag, 05. Juli 2008 um 14.55 Uhr in ORF 2:

...

* Qualitätssicherung in der Pflege. Die Sozialversicherung der Bauern führt für das Sozialministerium eine Überprüfung der Pflege durch Angehörige durch - es geht dabei um die Situation der Betroffenen, die Beurteilung des Umfelds, aber auch um konkrete Tipps für die pflegenden Angehörigen. Die Ergebnisse sind positiv und zeigen, dass die oftmals auch kritisch eingeschätzte Pflege durch Angehörige innerhalb der eigenen vier Wände gut funktioniert.

...

Demenz- das meistgefürchtete Altersrisiko (Vortrag A. Kruse)

Die Begegnung mit einem demenzkranken Menschen stellt die Kontaktperson vor eine be-deutende psychologische Aufgabe – nämlich vor die Aufgabe der Auseinandersetzung mit sich selbst, mit den möglichen Begrenzungen des eigenen Lebens. In dem Maße, in dem es gelingt, diese Auseinandersetzung in einer persönlich konstruktiven Weise zu leisten, wird auch die Grundlage für wirkliche Begegnung geschaffen, die eine Voraussetzung für eine fachlich wie ethisch anspruchsvolle Therapie und Pflege bildet.
[...]
Inwieweit besteht in unserer Gesellschaft Konsens, dass die fachlich und sittlich fundierte Versorgung und Betreuung alter Menschen mit Pflegebedarf als eine der Versorgung und Betreuung von jun-gen Menschen mit akuten oder chronischen Krankheiten gleichwertige Aufgabe zu betrach-ten ist? Es ist hier zu bedenken, dass sich in den vergangenen Jahren Stimmen mehren, die für den lebensalterbegründeten Ausschluss von bestimmten Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung plädieren. Angesichts der Tatsache, dass in Zukunft die Anzahl körper-lich oder psychisch schwerstkranker Menschen erkennbar zunehmen wird, sind solche Ar-gumentationen in hohem Maße bedenklich. Sie sind auch mit Blick auf die Menschenwürde nicht zu verantworten.

Auszüge aus dem Referat "Die Situation pflegebedürftiger Menschen in der Bundesrepublik Deutschland am Beispiel Demenz" von Prof. Andreas Kruse beim 111. Ärztetag in Deutschland

Volltext:
http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=0.2.20.5711.6204.6232

Vorankündigung: Symposium über Frauen als pflegende Angehörige

Beziehungsweise. Frauen in der Pflege und Betreuung von Angehoerigen
mit Demenz.

Mit Prof. Bienstein, Dr. Geister uva.

22.10. 2008 von 9-18 Uhr im Kardinal Koenig Haus

veranstaltet von:
Forum Palliative Praxis Geriatrie und IFF am

Selbständig in einer stationären Einrichtung? Studienergebnisse (D)

Vorstellung der Untersuchungsergebnisse "Möglichkeiten und Grenzen selbständiger Lebensführung in vollstationären Einrichtungen" (MUG IV) in Berlin:

Die im Forschungsverbund um TNS Infratest München durchgeführte Befragung zeigt ein differenziertes Bild der heutigen vollstationären Pflegelandschaft. Befragt wurden dazu Pflegerinnen und Pfleger von insgesamt 4.229 Bewohnerinnen und Bewohnern aus 609 Alteneinrichtungen in Deutschland.

Wichtige Befunde sind:

· Es gibt einen veränderten Hilfe- und Pflegebedarf. 85 Prozent (gegenüber 63 Prozent 1994) der Bewohnerinnen und Bewohner sind pflegebedürftig und beziehen Leistungen der Pflegeversicherung. Weitere 6 Prozent gehören zur so genannten Pflegestufe 0, das heißt sie benötigen pflegerische Hilfeleistungen, wobei deren (zeitlicher) Bedarf jedoch noch unterhalb der im SGB XI formulierten und im Rahmen der MDK-Begutachtung festgestellten Schwelle eines erheblichen Pflegebedarfs liegt.
· Unterstützt von Familienangehörigen und Ehrenamtlichen gibt es - gegenüber der Erstuntersuchung 1994 - eine nachweisbare Abkehr von der Funktionspflege hin zur sog. Personenpflege, die vielfach mit einfachen, aber wirksamen Konzepten auf die stattfindende Veränderung im Betreuungsbedarf reagiert und damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung von Pflege- und Lebensqualität leistet.
· Die Bewohnerinnen und Bewohner kommen - nicht zuletzt dank guter Konzepte im ambulanten Bereich und dank erfolgreicher Prävention - in durchschnittlich höherem Alter in die Einrichtungen.
· Ein deutliches Nachfrageplus nach Plätzen für kognitiv beeinträchtigte und in der Regel demenzkranke Personen prägt maßgeblich die Entwicklungen im Bereich der vollstationären Altenhilfe.
· Die Einrichtungen haben auf diese Entwicklungen sehr differenziert und im Sinne einer individuellen Ausgestaltung der Heimumwelt reagiert.
· im Bereich der Ablauforganisation sind verstärkt Wohngruppenkonzepte mit Bezugspflege sowie mit spezifischen Betreuungsformen für Demenzkranke als Alternative zur klassischen Stationspflege vorzufinden. Positiv ist die Entwicklung auch bei den wohnlichen Gegebenheiten für die Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohner: der relativ hohe Anteil von Einbettzimmern bietet Rückzugsräume und ermöglicht es, das Leben im Heim stärker im Sinne der eigenen Bedürfnisse zu führen.
· Sicherheit und eine optimale Versorgungsqualität korrespondieren meist mit der grundlegenden Anforderung, auch im Falle von Pflegebedürftigkeit und bei einem Wechsel in eine vollstationäre Einrichtung den Lebensabend gemäß den eigenen Wünschen und Bedürfnissen weiter gestalten zu können.

DOWNLOAD

http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Kategorien/Forschungsnetz/forschungsberichte,did=109690.html

Vorarlberg will Sturzrisiko in Pflegeheimen reduzieren

Mit dem Projekt "Sturzprävention im Pflegeheim" setzt die Vorarlberger Landesregierung gezielte Maßnahmen, um das Sturzrisiko älterer Menschen in den heimischen Pflegeheimen zu reduzieren. Mit zunehmendem Alter steigt bei Stürzen die Schwere der Verletzungen, die Dauer des Krankenhausaufenthalts erhöht sich und die Wahrscheinlichkeit einer bleibenden Einschränkung nimmt zu. "Die Initiative verfolgt das Ziel, das Pflegeheim-Personal durch Schulungen zusätzlich zu sensibilisieren", informiert Landesrätin Greti Schmid. Das Land stellt für die Umsetzung des Projekts bis Sommer 2010 insgesamt 65.000 Euro bereit.

"Um langfristig eine selbstständige Lebensführung und ein hohes Maß an Lebensqualität für die älteren Menschen in den heimischen Pflegeheimen zu gewährleisten, ist es nötig, sich mit der Vermeidung von Stürzen zu beschäftigen", erklärt Landesrätin Schmid. Das Projekt "Sturzprävention im Pflegeheim" ist eine weitere Aktion, mit der sich das Land Vorarlberg dem wichtigen Thema annimmt, so Schmid.

Gezielte Maßnahmen

"Sturzunfälle lassen sich nicht gänzlich verhindern, aber es gibt Möglichkeiten, das Sturzrisiko zu minimieren", erklärt Schmid. Dies geschieht einerseits durch eine noch bessere Schulung des Pflege- und Betreuungspersonals in den Pflegeheimen, und andererseits durch eine Verbesserung von Gleichgewicht, Beweglichkeit, Wahrnehmung und Kraft bei den älteren Menschen. In Bewegungsgruppen können nicht nur die Muskeln trainiert, sondern auch die Sinne geschärft werden. Dieses Projekt setzt primär auf die Schulung des Personals.

Projektzeitraum bis Sommer 2010

Das Projekt startet diesen Sommer und dauert bis Sommer 2010 an. Die Personalkosten werden von den teilnehmenden Einrichtungen getragen, die anfallenden externen Kosten in der Höhe von rund 65.000 Euro übernimmt das Land. "Immer mehr Menschen werden immer älter, und sie wollen so lange wie möglich selbstständig bleiben und auch das Alter als aktiven Lebensabschnitt genießen. Solche Projekte helfen dabei, dies zu ermöglichen", so LR Schmid abschließend.

Fachtagung Palliative Geriatrie Berlin 4.7.

"Who cares? Pflege als Herausforderung für Betroffene, Politik, Träger und
Medien" - diese Frage stellt die 3. Fachtagung Palliative Geriatrie Berlin
am Freitag, 4. Juli 2008 von 10:00 - 15:00 Uhr im Forum der
Konrad-Adenauer-Stiftung.

Mit dabei sind:
- Margit Baller und Luzie Klimas, Rentnerinnen
- Marcus Hößler; Altenpfleger
- Dr. Angelika Zegelin; Universität Witten/Herdecke, Institut für
Pflegewissenschaften
- Maria Eichhorn, Mitglied des Deutschen Bundestages
- Ingo Bach; Journalist, Der Tagespiegel
- Britta Elm, Harald Pignatelli; TV-Moderatoren, rbb-Fernsehen / zibb

Die Tagung wird vom Projekt "Kompetenzzentrum Palliative Geriatrie" (Träger:
Unionhilfswerk Senioren-Einrichtungen gemeinnützige GmbH) sowie vom
Bildungswerk Berlin der Konrad Adenauer Stiftung e. V. organisiert.

Weitere Informationen / Onlineanmeldung:
http://www.palliative-geriatrie.de/index.php?id=14&backPID=2&tt_news=83

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